Lesung des Jugendtheaters Die Schotte und Gespräch zur Sonderausstellung „Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner“

19.10.2023 19:00 – 19.10.2023 19:30

Das Tagebuch der Erfurter Schülerin Marion Feiner, die sich nach ihrer Auswanderung Miriam nannte, ist ein außergewöhnliches Zeugnis der Shoah und des Aufbruchs in ein neues Leben in Palästina.

Fünf Jugendliche in weißen Hemden, die aus einem Buch vorlesen
Marlene Meyer, Tove Lemke, Merit Roos, Tjaade Kriegelstein, Julina Rödiger von der Schotte (v.l.n.r.) lesen Auszüge aus dem Tagebuch von Marion Feiner. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
19.10.2023 19:30

Jugendliche des Theaters Die Schotte lesen aus dem Tagebuch von Marion Feiner

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Das Tagebuch steht im Zentrum der berührenden Sonderausstellung über eine Familie, deren Schicksal exemplarisch für die jüdische Bevölkerung Erfurts im Nationalsozialismus ist.

Jugendliche, so alt wie damals Marion (später Miriam) Feiner, lesen Auszüge aus ihrem Tagebuch: Ein heranwachsendes Mädchen berichtet über Alltag, Wünsche und Entscheidungen in einer Zeit, in der Antisemitismus und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden vom nationalsozialistischen Staat organisiert und von vielen in der Gesellschaft mitgetragen und umgesetzt wurden. Jugendliche, etwa so alt wie damals Marion Feiner, lesen Auszüge aus ihrem Tagebuch, das sie an ihrem 14. Geburtstag am 10. Dezember 1935 in Erfurt begann und am 13./14. September 1939 im Kibbutz Ginegar in Palästina beendete. Es begleitete sie beim Erwachsenwerden in einer Zeit, die geprägt war von Alltagsantisemitismus, dem Berufsverbot des Vaters und dem Verlust der Eltern. Marion und ihre Schwester Lotte wanderten mit der Jugendalijah ins britische Mandatsgebiet Palästina aus, ihren Eltern wurde die Einreise nach Palästina verwehrt. Sie wurden am 28. Oktober 1938 gemeinsam mit rund 100 Personen aus Erfurt nach Polen abgeschoben und später im Ghetto Lemberg von den Nationalsozialisten ermordet.

Im Anschluss führt die Gedenkstättenpädagogin Rebekka Schubert durch die Sonderausstellung und erläutert die Geschichte der  Massenabschiebung von Jüdinnen und Juden in der sog. „Polenaktion“ vor 85 Jahren.

In Zusammenarbeit mit
Achava Festspiele Thüringen