Strategien gegen Antisemitismus angesichts des Nahost-Konflikts

20.02.2024 14:00 – 20.02.2024 18:00

Fortbildung für Lehrkräfte und Multiplikator/-innen (Thillm-Nr. 258200901)

mehrere Jugendliche die im Kreis sitzen, einer davon hält einen Vortrag
Ein Seminar im Erinnerungsort Topf & Söhne zum jüdischen Leben und seiner Zerstörung Foto: © Boris Hajduković
20.02.2024 18:00

Strategien gegen Antisemitismus angesichts des Nahost-Konflikts

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Fortbildung für Lehrkräfte (Thillm-Nr. 258200901)

Israel wurde 1948 als Zufluchtsort und Zukunftsperspektive für Jüdinnen und Juden gegründet, drei Jahre nach der Shoah – dem Vernichtungsprogramm, in dem die Nationalsozialisten in Deutschland und in allen im Krieg von der Wehrmacht besetzten Ländern Jüdinnen und Juden um ihre Heimat, ihren Besitz und sechs Millionen von ihnen um ihr Leben brachten.

75 Jahre später fiel die islamistische Terrororganisation Hamas in diesen Staat Israel ein, beging brutale Massenmorde an Kindern, ihren Eltern und Großeltern, vergewaltigte Frauen und verschleppte hunderte von Geiseln. Unter den Opfern sind Überlebende der Shoah und ihre Familienangehörigen. Durch das Pogrom der Hamas am 7. Oktober eskalierte die Gewalt im Nahost-Konflikt massiv, der dadurch ausgelöste Krieg zwischen Israel und der Hamas bringt großes Leid über die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Diese brutale Gewalteskalation hat auch Folgen für Deutschland. Zum nie verschwundenen Antisemitismus von rechtspopulistischer und rechtsextremer Seite kommt nun verstärkt der Judenhass islamistischer Kräfte. Die Parteinahme für die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser im Nahost-Konflikt wird auf Demonstrationen und in den Sozialen Medien in Deutschland verbunden mit der Unterstützung der terroristischen Herrschaft der Hamas in Gaza, den Feinden von Demokratie und Menschenrechten.

Im ersten Teil der Fortbildung erarbeitet Samuel Stern, Bildungsreferent in der Bildungsstätte Anne Frank mit Schwerpunkt israelbezogener Antisemitismus, gemeinsam mit den Teilnehmenden die Erscheinungsformen des historischen und aktuellen Antisemitismus in unserer Gesellschaft, sei dieser nun mit einer politisch rechten oder linken oder einer islamistischen Position verbunden. Bei der Frage, wie diesem staatlich und gesellschaftlich begegnet werden kann, spricht er über die Praxiserfahrungen in den Bildungsangeboten gegen Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus an der Bildungsstätte Anne Frank.

Anschließend stellt Rebekka Schubert, Gedenkstättenpädagogin des Erinnerungsortes, Bildungsangebote zur Sonderausstellung „MIRIAMS TAGEBUCH. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner“ als eine Chance vor, um Schüler/-innen für die Geschichte und Bedeutung Israels als ein Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden zu sensibilisieren. Die Ausstellung zeigt dies am biografischen Beispiel der Erfurter Schülerin Marion Feiner. Ihre Eltern starben in der Shoah. Sie selbst konnte nur überleben, weil sie mit 16 Jahren 1938 nach Palästina auswanderte, wo sie sich Miriam nannte und später eine Familie gründete.

In Zusammenarbeit mit
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung
Medien Landeszentrale für politische Bildung Thüringen