Symposium: Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus
Notwendigkeit des Kampfes gegen Rechtsextremismus und Rassismus
Von besonderer Bedeutung waren die Reden von Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, und Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs für die Ausbildung von Rabbinern. Fast 70 Jahre nach dem Holocaust spüren die Juden noch immer die Wunden, so Homolka, und können deshalb mit ihren "Geschwistern", den Muslimen, besonders gut mitfühlen. Mazyek, der von 20 Überfällen auf muslimische Gotteshäuser in diesem wie auch im letzten Jahr berichtete, war "nicht überrascht" von den rassistischen Motiven der Mordtaten. Umso mehr braucht es den "Aufstand der Anständigen", so Mayzak, aber auch den "Anstand der Zuständigen".
"Gedenken verlangt Denken. (…) Gedenken verlangt, Rechtsextremismus und Rassismus auf allen gesellschaftlichen Ebenen entschieden entgegenzutreten", forderten zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens in Thüringen in ihrem Aufruf zur Gedenkveranstaltung. Der Erinnerungsort Topf & Söhne leistet dazu einen nachhaltigen Beitrag. Er schärft mit seinen historisch-politischen Bildungsangeboten den Blick für die Gefährdungen menschenrechtlicher und demokratischer Kultur. Dabei gemachte Erfahrungen, notwendige Perspektiven und zu stärkende Kooperationen sind Thema des Symposiums "Lernort Geschichte: Bildungsarbeit und Vernetzung gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus", zu dem wir zusammen mit dem Projekt "'Arisierung' in Thüringen" an der Friedrich-Schiller-Universität-Jena und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen am 14. Dezember 2012 in den Erinnerungsort einladen.
Das Symposium ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung "Arisierung" in Thüringen. Ausgegrenzt. Ausgeplündert. Ausgelöscht., die unter der Schirmherrschaft des Justizministers Dr. Holger Poppenhäger bis 13. Januar 2012 im Erinnerungsort gezeigt wird.