Über die Ausstellung „Die zwei Tode des Paul Schäfer. Legende und Lebensgeschichte eines Erfurter Kommunisten“
Dr. Annegret Schüle, Leiterin des Erinnerungsortes Topf & Söhne:
Mit der Ausstellung „Die zwei Tode des Paul Schäfer. Legende und Lebensgeschichte eines Erfurter Kommunisten“ laden wir die Bürger dieser Stadt ein, mit uns gemeinsam das Bild von Paul Schäfer vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Wir zeigen in dieser Sonderausstellung das Leben hinter der Legende. Die Legende ist so, dass er als Spanienkämpfer und Opfer des Faschismus gilt. Die Wahrheit ist, dass er in Moskau 1938 vom sowjetischen Geheimdienst hingerichtet wurde, unter Falschanklage ein faschistischer Spion zu sein.
Bis heute ist an seinem ehemaligen Wohnhaus dieses Schild, hier original in der Ausstellung jetzt zu sehen: „Im Kampf gegen den Faschismus gab er sein Leben“.
1946 wurde die Straße, die bis heute so heißt, nach ihm benannt und 1953 wurde der Zusammenschluss von mehreren großen Schuhfabriken hier in Erfurt zum VEB Paul Schäfer. Paul Schäfer war ja Schuharbeiter, Spitzenzwicker, Betriebsrat bei Lingel, damals dem größten deutschen Schuhkonzern in der Weimarer Republik. Und Lingel wurde später zu einem Bestandteil dieses VEB Schuhfabrik in Erfurt, der dann den Ehrennamen „Paul Schäfer“ bekommt.
Wir möchten auch die Erfurterinnen und Erfurter einladen, mit uns zu diskutieren, wie in Zukunft an Paul Schäfer erinnert werden kann.
Die Ausstellung ist bis zum 28. April 2019 hier zu sehen.
Wir bieten viele Führungen an, auch eine Stadtteilführung in Ilversgehofen und laden vor allem die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom VEB Paul Schäfer ein, mit uns die Geschichte hinter der Legende zu entdecken.
Dafür gibt es auch eine spezielle exklusive Führung.