Broschüre „Paul Schäfer. Erfurter Kommunist, ermordet im Stalinismus“

01.12.2019 12:00

Die Publikation dekonstruiert mit historischen Beweisen aus Moskauer Archiven die Legende von Paul Schäfers Tod in Spanien. Sie zeigt den Menschen hinter der Legende und bietet anschauliche Einblicke in den Alltag und die soziale und politische Arbeiterkultur in Erfurt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Informationen

Foto: Titelbild der LZT-Publikation "Paul Schäfer. Erfurter Kommunist, ermordet im Stalinismus" Foto: © Grafik für die Ausstellung "Die zwei Tode des Paul Schäfer", gestaltet vom Büro Funkelbach. Architektur+Grafik unter Verwendung einer Illustration von Marieke Kühner

Das Leben des Erfurter Schuharbeiters Paul Schäfer zeugt von Kampfbereitschaft, Solidarität und Selbstorganisation, aber auch von politischem Dogmatismus und Kritiklosigkeit gegenüber der Sowjetunion. Als kommunistischer Funktionär hatte er Aufstiegschancen, die Menschen seiner sozialen Herkunft sonst verschlossen blieben. Seine Hinrichtung in der Sowjetunion 1938 markiert die Tragik seines Lebens: Er wurde Opfer in dem Land, in das er von den Nazis geflohen war und das er als seine politische Heimat empfand. Die Legende, die ihn 1945 zu einem Märtyrer des Kampfes gegen Franco im Spanischen Bürgerkriegs machte, war der Versuch eines alten Freundes, der in Erfurt zurückgebliebenen Witwe zu helfen. Für jene, die in der DDR vom Tod Paul Schäfers in Moskau wussten, war es eine Lüge, der zu widersprechen sie nicht wagten, die sie mittrugen oder selbst aktiv am Leben hielten.

168 Seiten
ISBN: 978-3-946939-80-1

Das Buch ist im Erinnerungsort Topf & Söhne und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen erhältlich.