Sonderprogramm zum Internationalen Museumstag in den Geschichtsmuseen Erfurt
Am 21. Mai 2017 finden anlässlich des Internationalen Museumstages Sonderveranstaltungen in ausgewählten Einrichtungen des Netzwerks Jüdisches Leben Erfurt statt.
Am 21. Mai 2017 finden anlässlich des Internationalen Museumstages Sonderveranstaltungen in ausgewählten Einrichtungen des Netzwerks Jüdisches Leben Erfurt statt.
Zeitzeugengespräche bieten gerade für die junge Generation eine wichtige Chance der unmittelbaren Begegnung mit den letzten Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtung. Die beiden 19 Jahre alten Freiwilligen FSJ Kultur des Erinnerungsortes Topf & Söhne, Sophie-Marie Hohmann und Jana Rottorf, ermöglichen eine solche Begegnung in der von ihnen selbst konzipierten Veranstaltungsreihe "Film im Dialog".
Die nationalsozialistische Gesellschaft war geprägt von Mitwisser- und Mittäterschaft, doch es gab auch wenige Deutsche, die Widerstand leisteten. Zu den bekanntesten gehören die Studierenden Sophie und Hans Scholl, einige ihrer Kommilitonen und ihr Professor Kurt Huber. Mit Mut, Entschlossenheit und Courage setzten sie sich gegen die Nazi-Diktatur zur Wehr. In den Jahren 1942 und 1943 verbreitete die Gruppe mehrere Flugblätter, in denen sie die Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen das NS-Regime aufriefen.
In Auschwitz war der Massenmord Alltagsroutine ganz normaler Männer und Frauen. Einer von ihnen war SS-Obersturmführer Karl Höcker, Adjutant des letzten Kommandanten von Auschwitz Richard Baer. Er erstellte zur Erinnerung an seine Dienstzeit von Mai 1944 bis Januar 1945 ein Foto-Album, das die Akteure der Massenvernichtung ungarischer Juden im Sommer 1944 in ihrer Freizeit zeigt. Sie erfreuten sich ihres Lebens und waren stolz auf ihr Tun, für das sie militärische Ehren erfuhren.
Wie die Geschichte des Nationalsozialismus in einem durch Einwanderung veränderten Deutschland vermitteln? Über diese spannende Frage referiert am Freitag, dem 24. Februar, 20 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne, Dr. Elke Gryglewski, stellvertretende Direktorin der Berliner Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz.
Wie erging es den jüdischen Überlebenden des Holocaust nach dem Krieg? Diesem Thema widmet sich ein Vortrag des Historikers Prof. Dr. Wolfgang Benz im Erinnerungsort Topf & Söhne.
„Führungen in Leichter Sprache sollen auch Menschen mit geistiger Behinderung eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus ermöglichen und so gegen Rechtspopulismus sensibilisieren“, sagt Uwe Kintscher, Vorsitzender des Lebenshilfe Erfurt e. V. Mit der Vereinsarbeit und einem eigens gegründeten Integrationsunternehmen bietet die Lebenshilfe vielfältige Leistungen für Menschen mit geistiger Behinderung wie Arbeitsplätze, Betreuung, Freizeitangebote und Wohnmöglichkeiten.
Die Kulturdirektion informiert über wichtige Ausstellungen und Vorhaben, die insbesondere im ersten Halbjahr 2017 stattfinden werden.
Der Auftakt der fast zweiwöchigen Veranstaltungsreihe war verknüpft mit der Eröffnung der Wanderausstellung "Un-er-setz-bar. Begegnung mit Überlebenden".
Am 27. Januar 2011, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wurde in Erfurt der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz an die Öffentlichkeit übergeben.