Verleihung des Julius-Hirsch-Preises an Spirit of Football e.V. und den Erinnerungsort Topf & Söhne

08.07.2021 13:14

Der Erinnerungsort Topf & Söhne und Spirit of Football e.V. wurden für ihr gemeinsames Bildungsprojekt "Fairplay?! Damals, heute, auf dem Platz und im Alltag" von der DFB-Kulturstiftung ausgezeichnet.

Foto: Rebekka Schubert, PD Dr. Annegret Schüle und Sven Soederberg (v.l.n.r.) nahmen die Auszeichnung für die Bildungsarbeit entgegen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
Foto: Olliver Tietz (links), Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung, besichtigte die Dauerausstellung "Techniker der 'Endlösung'". Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der Geschäftsführer der Kulturstiftung des Deutschen Fußballbunds Olliver Tietz und der kommissarische Jury-Vorsitzende Eberhard Schulz überreichten am 1. Juli die Urkunden an die beiden Preisträger. Der Erinnerungsort Topf & Söhne und Spirit of Football e.V. wurden für ihr gemeinsames Bildungsprojekt "Fairplay?! Damals, heute, auf dem Platz und im Alltag" als zweiter Preisträger von der DFB-Kulturstiftung bereits im September letzten Jahres ausgewählt. Pandemiebedingt musste die Übergabe der Urkunde jedoch verschoben werden.

Auch Peter Brenn, ehemaliger Vizepräsident des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) und Ehrenmitglied des TFV, sowie der Pressesprecher des Verbandes Hartmut Gerlach waren bei der Preisverleihung im Erinnerungsort zugegen.

Als Kooperationspartner  arbeiten Spirit of Football und der Erinnerungsort schon seit 2016 zusammen, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung. In dem prämierten Projekt „Fairplay?!“ setzen sich Jugendliche, unter ihnen auch Menschen mit Fluchterfahrung, damit auseinander, warum der überragende Fußballer Julius Hirsch in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde und zur gleichen Zeit die Unternehmer und Techniker von Topf & Söhne in diesem Vernichtungslager die Verbrennungsanlagen mit Öfen und die Gaskammern mit Lüftungstechnik ausstatteten. Ein gemeinsames Fairplay-Fußball-Spiel macht ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander in der Gruppe erfahrbar und regt die Jugendlichen dazu an, über Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft nachzudenken.

Foto: In seiner Laudatio betonte Eberhard Schulz, kommissarischer Juryvorsitzender des Julius Hirsch Preis, die gesellschaftliche Bedeutung der unkonventionellen Zusammenarbeit eines Erinnerungsorts mit einem Straßenfußball- und Bildungsverein. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Mit dem Julius-Hirsch-Preis zeichnet der DFB Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde, gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Menschenfeindlichkeit einsetzen. Der DFB gedenkt so seiner jüdischen Mitglieder und erinnert an ihre vielfältigen und prägenden Verdienste im deutschen Fußball.

Nach einem Rundgang durch die Dauerausstellung „Techniker der ‚Endlösung‘“ hielt Eberhard Schulz eine Laudatio auf die Preisträger. PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin Neuere und Zeitgeschichte der Landeshauptstadt Erfurt, Rebekka Schubert, historisch-politische Bildnerin am Erinnerungsort und Sven Soederberg, Schatzmeister von Spirit of Football e.V., nahmen den Preis entgegen. Die Gäste unterzeichneten zum Abschluss auf dem Fairplay-Fußball.

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, danken Spirit of Football und allen Mitwirkenden im Projekt für die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere spannende Seminare!

Gemeinsam mit Spirit of Football bietet der Erinnerungsort die Seminare "Was geht mich das an?", "Fairplay?!" und das Online-Seminar "Wessen Erfolge zählen?" an.

Bei Interesse an den Bildungsangeboten wenden Sie sich gerne an unsere Bildungsabteilung.