Zwischen Hoffnung und Vernichtung. Theresienstadt und die Deportationen nach Auschwitz

Dauer: 3,5 Stunden, Tagesprojekt zur Sonderausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt"
Das Seminar wird zurzeit nicht angeboten.

Foto: Kinderzeichnungen in der Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt" Foto: © Hannelore Brenner

Informationen

Über 15.000 Kinder lebten im Ghetto Theresienstadt. Nur etwa 150 von ihnen überlebten, die anderen starben an Hunger und Krankheit oder wurden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. In der Sonderausstellung Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt sind die Zeugnisse von Kindern zu sehen, die sich gemeinsam mit ihren ebenfalls inhaftierten Betreuerinnen eine individuelle Gegenwelt schufen, in der sie Werte wie Mitmenschlichkeit, Freundschaft, Solidarität und tolerantes Umgehen miteinander hochhielten und lebten. Tagebucheinträge, Gedichte und Zeichnungen der Kinder verdeutlichen die Selbstbehauptung gegen den Terror und die drohende Vernichtung. Die Teilnehmenden begeben sich auf Spurensuche in der Ausstellung und spüren der Frage nach, was Mitmenschlichkeit bedeutet und wie sie gegen Tendenzen der Menschenverachtung verteidigt werden kann.

Durch die Verbindung mit der Dauerausstellung Techniker der "Endlösung". Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz ermöglicht das Projekt einen Perspektivenwechsel von den Verfolgten, Entrechteten und Ermordeten zu den Mitwissern und Mittätern bei Topf & Söhne. Der industrielle Massenmord im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in dem auch viele Kinder aus Theresienstadt starben, wurde durch die technischen Anlagen aus Erfurt ermöglicht. Von dort kamen die eigens entwickelten Verbrennungsöfen sowie die Be- und Entlüftungsanlagen für die Gaskammern. So wird im Projekt das Gedenken an die Opfer mit der Frage verbunden, wer die Täter waren und wie ihre Massenverbrechen möglich wurden. Auf dieser Basis werden die Teilnehmenden für ethische Dimensionen und die eigene Verantwortung im beruflichen und zwischenmenschlichen Alltagshandeln sensibilisiert und ermutigt, Konsequenzen für ihren eigenen Erfahrungsraum zu ziehen.

Anmeldung von Gruppen

Das Tagesprojekt kann während der Laufzeit der Sonderausstellung – vom 25. Januar bis zum 28. Juni 2020 – gebucht werden.

Um die angebotenen Programme auf den Kenntnisstand der Teilnehmer/-innen, das Alter und die Gruppengröße abzustimmen, möchten wir Sie bitten, die detaillierte inhaltliche Programmgestaltung telefonisch mit unseren Mitarbeiterinnen abzusprechen.