Theresienstadt-Abend: Die Mädchen von Zimmer 28

25.01.2020 20:00 – 25.01.2020 22:00

Lesung aus "Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944 und die Aufzeichnungen meines Vaters Otto Pollak" von Helga Pollak-Kinsky und Musik mit dem Ensemble Zwockhaus

Eine Frau spielt eine Mandoline. Unter dem Bild stehen Noten und ein Liedtext.
Foto: © Jüdisches Museum Prag
25.01.2020 22:00

Theresienstadt-Abend: Die Mädchen von Zimmer 28

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne sowie das Theater Erfurt
Veranstaltungsort Theater Erfurt, Studio Box, Theaterplatz 1, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 223-3155+49 361 223-3155

Theresienstadt-Abend: Die Mädchen von Zimmer 28

Mitwirkende:

  • Maria Thomaschke, Sängerin
  • Andreas Jocksch, Sänger/Vorleser
  • Carolin Blumert, Vorleserin
  • Nicolai Orloff, Klavier
  • Hannelore Brenner, Erzählerin
  • Winfried Radeke, musikalische Leitung

Der Abend verbindet eine Lesung aus Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944 und die Aufzeichnungen meines Vaters Otto Pollak von Helga Pollak-Kinsky, Überlebende von Theresienstadt und Auschwitz, mit Liedern von Ilse Weber und des Theresienstädter Kabaretts, dargeboten vom Ensemble Zwockhaus.

Die gebürtige Wienerin Helga Pollak war zwölf Jahre alt, als sie mit ihrem Vater Otto Pollak ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde. Vom 27. Januar 1943 bis zu ihrem Transport nach Auschwitz am 23. Oktober 1944 lebte sie im Mädchenheim L 410, Zimmer 28. Dort schrieb sie ihr Tagebuch, das 2014 von Hannelore Brenner/Edition Room 28 erstmals vollständig veröffentlicht wurde. Es nimmt die Zuhörer mit in die Welt von damals, in den Mikrokosmos Zimmer 28, einer "Insel im tobenden Meer". Eingebettet in den historischen und biografischen Kontext und verbunden mit den Kalendernotizen ihres Vaters Otto Pollak machen die in diesem Buch vereinten Dokumente und Erinnerungen die Zusammengehörigkeit dieser beiden Menschen fühlbar, die Verwobenheit ihrer Erlebnisse, Ängste und Hoffnungen.

Seit 2008 bereichert das Ensemble Zwockhaus die Lesungen aus Helgas Tagebuch mit ihren wunderbar authentisch dargebotenen Liedern aus Theresienstadt. Welche elementare Kraft der Kunst innewohnt, was künstlerisches Schaffen bedeuten kann für Menschen, die vor einem Abgrund stehen, das machen sowohl die Texte von Helga wie auch die Lieder aus dem Ghetto spürbar, im Besonderen auch die Lieder von Ilse Weber. Die deutschsprachige jüdische Schriftstellerin aus der Tschechoslowakei war als Krankenschwester in der Kinderkrankenstube des Ghettos eingesetzt und wurde im Oktober 1944 mit 41 Jahren zusammen mit ihrem Sohn Tommy im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau mit Gas ermordet.

Eintritt 10 €, ermäßigt 8 €

In Zusammenarbeit mit dem Theater Erfurt und Room 28 e. V.