Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit
Inhalt und Ablauf der Fortbildung
Seit dem Mittelalter gibt es eine Kontinuität antisemitischer Ressentiments, die ein hohes Maß an Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit aufweisen. Dabei kann Antisemitismus in all seinen unterschiedlichen Ausprägungen jederzeit auf mittelalterlich-religiös fundierte und gesellschaftlich tradierte Abneigungen gegen Jüdinnen und Juden zurückgreifen. Dabei tritt er häufig in Formen auf, die zunächst nicht leicht als antisemitisch zu erkennen sind.
Im ersten Teil der Fortbildung erhalten die Teilnehmenden in einem Vortrag einen historischen Überblick zu den Entwicklungen vom Antijudaismus im Mittelalter bis zum aktuellen Antisemitismus. In der sich anschließenden Auseinandersetzung arbeiten die Teilnehmenden mittels Bildmaterial typische Merkmale und Motive, Mechanismen und Funktionen von antisemitischen Konstruktionen heraus. Dieser Teil der Fortbildung zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe von Antisemitismus zu entwickeln und sensibilisiert dafür, antisemitische Ressentiments im Alltag zu erkennen. Für ihre weiterführende Auseinandersetzung erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in das Schulungsmaterial „Holocaustverfälschung und –verharmlosung erkennen und bekämpfen“ der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
Im zweiten Teil der Fortbildung steht das Seminarkonzept „Antisemitismus als Menschenfeindlichkeit“ im Zentrum, das vom Erinnerungsort Topf & Söhne in Kooperation mit dem Omas gegen Rechts Erfurt e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen als Outreach-Bildungsangebot für Schulen entwickelt wurde. Das ab Klasse 8 geeignete und drei Unterrichtsstunden dauernde Seminar zeichnet am Beispiel der Familie Feiner aus Erfurt jüdisches Leben und dessen Zerstörung im Nationalsozialismus nach und thematisiert Antisemitismus heute. Zunächst erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Bildungsmaterialien und Lernziele des Seminars. In einem sich anschließenden praktischen Teil erproben sie ausgewählte Module selbst und diskutieren deren methodisch-didaktische Umsetzung. Damit erhalten sie Handlungssicherheit, die Materialien in der eigenen Arbeit bzw. im Fachunterricht einzusetzen.
In Zusammenarbeit mit
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien
Eine Anmeldung für die Fortbildung wird erbeten an:
Anmeldung für Lehrkräfte über: www.schulportal-thueringen.de
Anmeldung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an: rebekka.schubert@erfurt.de