
Eine Mutter kämpft gegen Hitler

Patricia Litten möchte das Gedenken an ihren Onkel erhalten
Spätestens seit der Serie „Babylon Berlin“ ist Hans Litten (1903 – 1938) einem breiten Publikum bekannt: Als streitbarer Anwalt, der am Ende der Weimarer Republik seine Mandate in oft aufsehenerregenden, politischen Prozessen verteidigte und sich mit der rechtslastigen Weimarer Justiz anlegte.
Als Verteidiger wagte er es sogar, Hitler als Zeugen für die Gewalt von SA und NSDAP vor Gericht zur Rede zu stellen. Am 8. Mai 1931 trafen sie im Rahmen des sogenannten Edenpalast-Prozesses aufeinander. Vor Gericht konfrontierte Litten Hitler im Zeugenstand mit den antidemokratischen Vorhaben der NSDAP und setzte ihn so stark unter Druck. Hitler sollte sich noch lange an diese Blamage erinnern. Hans Litten wurde in Folge des Reichstagsbrandes am 28. Februar 1933 mit anderen Oppositionellen festgenommen. Es folgte ein fünfjähriges Martyrium in Gefängnissen und in den Konzentrationslagern Sonnenburg, Esterwegen, Lichtenburg, Buchenwald und Dachau.
Am 5. Februar 1938 nahm Litten sich im KZ Dachau das Leben. Seine Mutter Irmgard Litten hatte verzweifelt versucht, die Freilassung ihres Sohnes zu bewirken.
Patricia Litten wurde 1954 in Luzern geboren. Ihr Vater Rainer Litten, ein Bruder von Hans Litten, war im nationalsozialistischen Deutschland als Schauspieler mit Auftrittsverbot belegt worden und über Prag und Paris in die Schweiz geflohen. Patricia Litten besuchte die Schauspielschule in Zürich und München, danach folgten verschiedene Engagements, darunter am Schauspiel Frankfurt (Frankfurt am Main), Schillertheater Berlin und am Staatstheater Nürnberg. Patricia Litten ist es eine Herzensangelegenheit, dass ihr Onkel Hans Litten im Gedächtnis der Menschen bleibt.
In Zusammenarbeit mit
Omas gegen Rechts Erfurt 361