Gedenkstättenfahrten zu ehemaligen Orten der Vernichtung in Polen

11.09.2025 09:00 – 11.09.2025 15:30

Durchführung, Vor- und Nachbereitung
Fortbildung für Lehrkräfte (Thillm-Nr. 268200502) mit Dr. Andreas Kahrs, Historiker und Geschäftsführer der NGO „what matters“ und Rebekka Schubert, Gedenkstättenpädagogin am Erinnerungsort Topf & Söhne

Rostige Metallplatten mit Namen und Maßangaben in km
Die Namen der Konzentrationslager auf den Gleisen im historischen Modell des Firmengeländes im Erinnerungsort Topf & Söhne, 2011 Foto: © Boris Hajduković
11.09.2025 15:30

Gedenkstättenfahrten zu ehemaligen Orten der Vernichtung in Polen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Anregungen zur Vor- und Nachbereitung für Lehrkräfte

Von existentieller Bedeutung für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit zu den nationalsozialistischen Verbrechen sind die historischen Orte, die heute als Gedenkstätten über die Taten aufklären und an die Opfer erinnern. Sie werden umso wichtiger, je mehr die Zeitzeuginnen und -zeugen verstummen.

Als außerschulische Lernorte entfalten die Gedenkstätten ein großes Potenzial: Sie können zu einer reflektierten historisch-politischen Urteilsbildung ermutigen, Zivilcourage stärken und das Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft fördern. Dazu sind eine fachlich fundierte Durchführung und eine entsprechende Vor- und Nachbereitung notwendig.

Seit 2016 fordert die Bethe-Stiftung gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Gedenkstättenfahrten zu ehemaligen Orten der nationalsozialistischen Vernichtung in Polen. Voraussetzung für eine Förderung ist die Teilnahme der Lehrkraft an einer vorbereitenden Fortbildung, die der Erinnerungsort anbietet.

Im ersten Teil der Fortbildung wird Dr. Andreas Kahrs Biographien und lokale Deportationsgeschichte als Ausgangspunkt für eine Beschäftigung mit dem Holocaust am Beispiel der Deportation von Thüringer Jüdinnen und Juden am 9./10. Mai 1942 nach Bełżyce vorstellen.

Nach der Mittagspause berichtet Elke Kubusch, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Gera, über ihre langjährigen Erfahrungen mit Exkursionen nach Oświęcim. Dabei stehen auch die Perspektiven von Schülerinnen und Schülern im Fokus. Anschließend informiert Rebekka Schubert, Gedenkstättenpädagogin am Erinnerungsort Topf & Söhne, über die Möglichkeiten der Vor- und Nachbereitung einer Exkursion nach Polen am Erinnerungsort Topf & Söhne. Insbesondere wird dabei das forschende Lernen in den historischen Dokumenten der Dauerausstellung „Techniker der ‚Endlösung‘“ im Zentrum stehen, die Mittäterschaft des Erfurter Unternehmens in Auschwitz belegen. Die Kombination mit dem Perspektivenwechsel auf das Schicksal der Opfer, der in den Gedenkstatten in Polen möglich ist, bietet eine besonders eindrückliche Lernerfahrung. Zum Abschluss gibt Dr. Burkhard Stenzel, Referent am Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Informationen zur Antragstellung für eine anteilige Forderung der Fahrten durch das TMBWK und der Bethe-Stiftung.

Die Fördermöglichkeiten des Ministeriums stehen allen weiterführenden Schulen in Thüringen ab Klasse 9 offen.


In Zusammenarbeit mit
Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien