Tag des Offenen Denkmals: Führung im ehemaligen Verwaltungsgebäude und im Außenbereich

10.09.2023 16:00 – 10.09.2023 18:00

Der ehemalige Firmensitz von J. A. Topf & Söhne ist ein historischer Ort der Mittäterschaft der Industrie am Holocaust. Das Unternehmen stellte der SS leistungsstarke Öfen für die Beseitigung der Leichen in den Konzentrationslagern zur Verfügung und zögerte nicht, technische Lösungen zur „Optimierung“ des Mordens im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu liefern.

Stele im Fachmarktzentrum
Stele des Erinnerungsortes Topf & Söhne auf dem Fachmarktgelände, im Hintergrund das ehemalige Verwaltungsgebäude, 2021 Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
10.09.2023 18:00

Ein historischer Unternehmensstandort als Kulturdenkmal

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Führung durch die Ausstellung „Techniker der 'Endlösung'“ und über das ehemalige Firmengelände

2003 wurde das ehemalige Verwaltungsgebäude vom Thüringischen Landesamt für Denkmalschutz als Kulturdenkmal ausgewiesen, um dort die Rolle des Unternehmens im Nationalsozialismus darzustellen und zu vermitteln. Der Entscheidung ging eine lange Kontroverse voraus. Mehrere Produktionsgebäude erhielten ebenfalls Denkmal-Status. Im Falle von Abbruch und Neubebauung sollten die Orte durch eine Markierung gekennzeichnet werden. Stelen, die mit historischen Fotos die nicht mehr vorhandenen Gebäude dokumentieren und das Handeln der Firmenchefs, Ingenieure, Monteure und Kaufleute erläutern, konnten deshalb nicht nur im Bereich des Erinnerungsortes, sondern auch auf dem Gelände des neu  errichteten Fachmarktzentrums aufgestellt werden.

Die Führung umfasst Teile des Außengeländes und die Dauerausstellung „Techniker der 'Endlösung'“ im ehemaligen Verwaltungsgebäude. In der Auseinandersetzung mit zentralen historischen Dokumenten werden sowohl die Motive der Beteiligten als auch ihre Handlungsoptionen betrachtet. Thematisiert werden zudem die Kontroverse um die Errichtung des Lern- und Begegnungsortes auf dem ehemaligen Firmengelände, das »Besetzte Haus» und die Gestaltung des Erinnerungsortes.