Verantwortungsdimensionen geteilter Erinnerung im Kontext umkämpfter Geschichte.

08.06.2022 18:00 – 08.06.2022 20:00

Aus Anlass seiner aktuellen Reihe schulischer Lesungen kommen Gerhard Laue und weitere Gesprächspartner*innen auf Einladung des Förderkreises in den Erinnerungsort, um ein Generationen, Fachdisziplinen, Perspektiven und Anwendungskontexte überschreitendes Gespräch über Erinnerung und Verantwortung im Hier und Jetzt gegenüber den Leidenden der Geschichte und für die Zukunft mündiger Verantwortungsübernahme zu führen.

neun Männer und eine Frau vor einer Leinwand, ein Mann hält einen Blumenstrauß in der Hand
Gerhard Laue (3.v.r.) bei der 2. Jochen-Bock-Preis-Verleihung am 12. Dezember 2015 im Erinnerungsort Topf & Söhne Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/ Dirk Urban
08.06.2022 20:00

Verantwortungsdimensionen geteilter Erinnerung im Kontext umkämpfter Geschichte.

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Ein Gespräch mit

Gerhard Laue, Zeitzeuge und Autor
Prof. Dr. Christiane Kuller, Professur Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Erfurt
Prof. Dr. Barbara Thériault, Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt
Marvin Volk, Fridaysfor Future Erfurt

Moderation: Rüdiger Bender, Vorsitzender des Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne e.V.

Der 1928 in Erfurt geborene Gerhard Laue wurde vor einigen Jahren zum engagierten Zeitzeugen, als der Förderkreis des Erinnerungsortes Topf & Söhne mit der Einrichtung des Jochen-Bock-Preises den Widerstand von fünf Erfurter Handelsschülern – seine Klassenkameraden – gegen das nationalsozialistische Regime erstmals in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit rückte. Bei der Preisverleihung im Jahre 2014 richtete er mahnende Worte an die jüngeren Generationen: "Ich bitte euch inständig: Lehnt euch nicht zufrieden zurück und denkt: So etwas kann heute nicht mehr passieren. Aus der schlimmen Erfahrung meiner Kinderjahre kann ich nur sagen: Seid wachsam und wehret den Anfängen. Jeder aufkommende Rechtsextremismus muss schon im Keime erstickt werden. Tut ihr das nicht, dann kann es zur Gegenwehr leicht zu spät sein. Auch Hitler wurde anfangs verlacht und unterschätzt. Noch nach seiner Berufung zum Reichskanzler wurde er von den mitregierenden Parteien nicht ernst genommen. Das Ergebnis ist bekannt. Nichts im Leben ist von Dauer, nichts ist selbstverständlich. Nichts ist fest in Beton gegossen. Auch nicht Frieden und Wohlstand. […] Es liegt an uns, die Lehren aus der jüngeren Geschichte zu ziehen. Es lohnt sich, ja es ist geradezu eine Pflicht, für einen dauerhaften Frieden und für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen. Für Rassenhass und Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft kein Platz mehr sein!"

Inzwischen ist der Autor mehrerer Bücher, darunter "Meine Jugend in Erfurt unter Hitler 1933–1945", oftmals Gast in Schulen.

In Zusammenarbeit mit
Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt
Fridays for Future Erfurt

Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V.
Martin-Niemöller-Stiftung e.V.