Von der Bedeutung der Mittäterschaft. „Freiwillige“ Mitwirkung bei nationalsozialistischen Verbrechen

06.12.2022 18:00 – 06.12.2022 20:00

Seit den 2010er Jahren geht die deutsche Justiz auch gegen jene Personen vor, die zur Ermöglichung und Verwirklichung der nationalsozialistischen Verbrechen beigetragen haben. Nicht nur sogenannte Haupttäter wie KZ-Kommandanten, sondern auch Aufseher und selbst Sekretärinnen, die zur Ausübung ihres Berufes keinen unmittelbaren Kontakt mit Inhaftierten hatten, müssen sich nun ihrer historischen Verantwortung stellen. Am Beispiel dieser Personengruppe der Mittäter/-innen diskutieren Historiker/-innen im Rahmen der Veranstaltung über den Aspekt der Freiwilligkeit im Kontext nationalsozialistischer Verbrechen.

Mehrere Menschen in einer Veranstaltung. Ein Junge meldet sich.
Besucher bei einer Veranstaltung im Erinnerungsort Topf & Söhne Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/ B. Hajdukovic
06.12.2022 20:00

Von der Bedeutung der Mittäterschaft. „Freiwillige“ Mitwirkung bei nationalsozialistischen Verbrechen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Podiumsdiskussion

Prof. Dr. Thomas Lindenberger, Hannah-Ahrendt-Institut für Totalitarismusforschung, Universität Dresden,

PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne

Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora / Friedrich-Schiller-Universität Jena

Moderation:

Prof. Dr. Christiane Kuller, Universität Erfurt,

Elena M. E. Kiesel, M.A., Universität Erfurt

In den Blick nehmen wir dabei sowohl Menschen, die im Auftrag der SS in den KZ arbeiteten, als auch die Geschäftspartner der SS aus der privaten Wirtschaft wie die Ofenbauer der Firma Topf & Söhne. Dabei möchten wir erstens über die spezifischen Bedingungsverhältnisse und Handlungsspielräume dieser Mittäter/-innen sprechen. In diesem Zusammenhang stellen sich zweitens Fragen nach den Motivationen für das eigene Handeln von persönlichen Interessen bis hin zur Staatsloyalität. Drittens diskutieren wir ebenso über die Effekte dieses Mitwirkens im Rahmen des Gesamtprozesses sowie über die historische Verantwortung, die sich in diesem Zusammenhang für die Beteiligten ergeben.

Ziel der Veranstaltung ist zum einen die Einordnung dieser vielfachen Kooperationen in den Gesamtkontext der nationalsozialistischen Verbrechen. Zum anderen soll herausgearbeitet werden, welchen Beitrag diese historische Mittäter/-innenschaft im Nationalsozialismus für ein Konzept von „Freiwilligkeit“ unter den Bedingungen einer Diktatur leisten kann.

Bitte beachten Sie unsere Hygienehinweise.

Veranstalter des Abends ist das Projekt Freiwilliges Mitmachen in Diktaturen in der DFG-Forschungsgruppe Freiwilligkeit der Universität Erfurt in Kooperation mit dem Erinnerungsort Topf & Söhne

Anmeldung

Anmeldungen zur Veranstaltung bitte vorab per E-Mail.

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