Nationalsozialismus als Thema der Kolonialismus- und der Holocaustforschung – ein Überblick über aktuelle Kontroversen

05.04.2022 19:00 – 05.04.2022 21:00

In den letzten Jahren kam es zunehmend zu Kontroversen in der Öffentlichkeit über den historischen Status des Holocaust. Es ging dabei immer wieder um die Vorstellung, dass der Holocaust, also der millionenfache und systematische Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden, ein singuläres Geschehen darstelle, das nicht mit den Kolonialverbrechen vergleichbar sei.
Zugleich wurden die vom Deutschen Reich begangen kolonialen Verbrechen, insbesondere der Genozid an den Herero und Nama, stärker öffentlich wahrgenommen.

Gebäude mit Banner im Vordergrund
Foto: © Erinnerungsort Topf & Söhne
05.04.2022 21:00

Nationalsozialismus als Thema der Kolonialismus- und der Holocaustforschung – ein Überblick über aktuelle Kontroversen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt
workTel. +49 361 655-1681+49 361 655-1681

Vortrag von Prof. Dr. Uffa Jensen, stellvertretender Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin

Gerade mit Blick auf den Nationalsozialismus werfen diese Debatten eine ganze Reihe von Fragen auf: Ist es sinnvoll und moralisch erlaubt, den Holocaust in Beziehung zu anderen Genozid- und Gewaltverbrechen zu setzen? Muss man die nationalsozialistische Gewaltgeschichte vornehmlich als ein koloniales oder ein antisemitisches Projekt verstehen – oder lässt sich das verbinden? Welche innere Beziehung gibt es zwischen einer antisemitischen Ideologie, die in den Holocaust führte, und einer rassistischen Ideologie, die zu Genozide insbesondere gegen die Völker Osteuropas führte?

Prof. Dr. Uffa Jensen gibt einen Einblick in diese aktuellen Kontroversen, die seit dem Erscheinen der deutschen Übersetzung von Michael Rothbergs Buch Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung für lebhafte Diskussionen in den deutschen Feuilletons sorgt.

Bitte beachten Sie unsere Hygienehinweise.

In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

 

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