"Lasst die Frauen sprechen!" Wie die Frauen die Idee des Bauhauses in die Welt trugen
Musikalische Revue im Begleitprogramm zur Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt"
Angeregt durch das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 machen sich Silke Gonska und Frieder W. Bergner in einer musikalischen Revue auf den Weg, die Rolle und Bedeutung von Frauen im Bauhaus zu erforschen. Dies ist auch eine Reise zu den Anfängen der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in die Zeit eines demokratischen Aufbruches zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Beginn der Naziherrschaft. Der Abend wird eröffnet mit einer Neufassung von Ethel Smyths Suffragettenmarsch von 1911, Texten von Käthe Kollwitz und Clara Zetkin und schließt den Bogen mit einem Rosa Luxemburg-Zitat. Im Zentrum der Revue stehen Texte von und über "Bauhausfrauen" und neue Lieder nach Gedichten von Lyrikerinnen aus dieser Zeit.
Zu diesen "Bauhausfrauen" gehörte auch die 1898 in Wien geborene Friedl Dicker-Brandeis. Das Bauhaus-Multitalent schuf Skulpturen, Grafiken, Möbel und Kostüme, war aber auch als Architektin erfolgreich. Als Kommunistin und Jüdin von den Nationalsozialisten verfolgt, wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert. Doch selbst dort blieb sie der Kunst treu: Heimlich gab sie den internierten Kindern – auch den Mädchen von Zimmer 28 – Mal- und Zeichenunterricht und vermittelte so Hoffnung und Würde an einem menschenverachtenden Ort. Im Oktober 1944 wurde sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Zwei Koffer mit 3.000 Bildern, die in ihrer Obhut entstanden waren, blieben in Theresienstadt und konnten so gerettet werden. Eine Auswahl dieser Zeichnungen ist auch in der Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt" zu sehen.
Frieder W. Bergner erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den "Thüringer Sängerknaben", bekam Posaunenunterricht an der Volksmusikschule, studierte Jazzposaune in Dresden, war danach als Studiomusiker bei der Leipziger Radio Big Band (Rundfunktanzorchester) engagiert. Nach 1990 erhielt er eine Professur für Big Band und Jazzposaune an der Weimarer Musikhochschule. Seit 2017 arbeitet er frei als Jazzmusiker, Komponist und Autor.
Silke Gonska lernte als Kind in Nordhausen klassische Gitarre, arbeitete nach dem Abitur in Weimar als Postbotin, Putzfrau und Kulturmanagerin, spielte Schlagzeug und sang in den Thüringer Punkbands "Timur und sein Trupp" und "Reich und Schön". Ab 1992 studierte sie Musikwissenschaft und Jazzgesang in Weimar und Leeds (GB). Neben ihrer Konzerttätigkeit unterrichtet sie Gesang an der Universität Erfurt.
In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Die Veranstaltung entfällt leider. Ein Ersatztermin wird bekannt gegeben, sobald er fest steht.