Deutscher Fußballbund zeichnet Bildungsprojekt aus

04.09.2020 14:11

Der Deutsche Fußballbund (DFB) zeichnet seit 2005 Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Der Preis ist Julius Hirsch gewidmet, einem der besten Stürmer seiner Zeit, der 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Der DFB gedenkt so seiner jüdischen Mitglieder und erinnert an ihre vielfältigen und prägenden Verdienste im deutschen Fußball.

Zweiter Preisträger in diesem Jahr ist das Bildungsprojekt „Fairplay?! Damals, heute, auf dem Platz und im Alltag“, das  Spirit of Football e. V. und der Erinnerungsort Topf & Söhne gemeinsam für Schülerinnen und Schüler und geflüchtete Menschen anbieten.

In den Seminaren überlegen die Jugendlichen, welche politischen und gesellschaftlichen Ursachen Ausgrenzung hervorbringen und wie sich gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entwickeln kann. Sie erfahren, welche Rolle die 1878 gegründete Firma Topf & Söhne in Erfurt bei der Herstellung der Leichenverbrennungsöfen für das KZ Auschwitz, dem Todesort von Julius Hirsch, spielte. In der Verbindung von Geschichte und Gegenwart entstehen Perspektivwechsel auf Flucht, Verfolgung, Ausgrenzung und die Bedeutung einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft für alle. Kernanliegen ist das Bewusstwerden eigener und gesellschaftlicher Vielfalt in einem Dialog auf Augenhöhe. Betreut werden die Seminare gemeinsam von hier aufgewachsenen und nach Deutschland eingewanderten Teamern.

„Noch nie war es so wichtig, Flagge zu zeigen. Unsere Preisträger stehen für die große Mehrheit in der Gesellschaft und im Fußball, die sich gegen die spaltenden Kräfte, für Zusammenhalt und Wertebewusstsein einsetzen“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller.

Für Spirit of Football e. V. und den Erinnerungsort Topf & Söhne ist die hohe  Auszeichnung eine Ermutigung für ihre gemeinsame innovative Bildungsarbeit, die seit 2016 durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.

Informationen sind telefonisch unter 0361 655-1682 oder per E-Mail erhältlich.

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