Die Mühen der Erinnerung – Podiumsdiskussion mit Éva Pusztai und Reinhardt Schramm

09.11.2012 10:00

Unersetzbar ist die Begegnung mit Überlebenden. Davon berichtet eindrücklich die Sonderausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne, die bis 27. Januar 2013 zu sehen ist.

Das Schicksal von Überlebenden

Doch was es für die Überlebenden bedeutet, Zeugnis abzulegen von dem, was ihren Familien und ihnen angetan wurde, lässt sich von anderen kaum ermessen. Éva Pusztai schwieg 59 Jahre über den Moment in ihrem Leben, als die Nationalsozialisten ihr gesamtes bisheriges Leben zerstörten. Als Jüdin wurde sie nach der deutschen Besetzung Ungarns mit ihrer Familie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde sie am ersten Juli 1944 auf der Rampe von ihren Eltern, ihrer elfjährigen Schwester und weiteren Verwandten getrennt. Alle außer ihr wurden ermordet, insgesamt 49 Mitglieder ihrer Großfamilie. Neben Menschen, die es wie Éva Pusztai geschafft haben, zu sprechen, stehen andere, für die es bis heute zu schwer ist. Ihre Lebensgeschichte kennen nur wenige. Eine Dokumentation und öffentliche Thematisierung ist nicht möglich.

Am 9. November besucht Éva Pustzai auf Einladung des Erinnerungsortes Topf & Söhne die Stadt Erfurt. Es finden folgende Veranstaltungen mit ihr statt:

12 Uhr Zeitzeugen-Begegnung mit Éva Pusztai im Festsaal des Erfurter Rathauses. Um 13 Uhr wird sich Éva Pustzai dort in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

19 Uhr Podiumsdiskussion im Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7
"Die Mühen der Erinnerung / Vom jahrzehntelangen Schweigen und der Kraft des Sprechens"
Podium:
Éva Pusztai, Budapest, Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau
Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Schramm, Stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
Christa Spannbauer, Freie Journalistin
Moderation: Dr. Annegret Schüle