Film und Gespräch über Fritz Bauer, einer der bedeutendsten Juristen des 20. Jahrhunderts
Ein wichtiger Beitrag zur Entnazifizierung
Der jüdische Remigrant Fritz Bauer (1903-1968) hat eine überragende Bedeutung für die Aufarbeitung der NS-Zeit, für die Rechtsgeschichte und politische Kultur im Nachkriegsdeutschland. Ihm verdanken wir das erste Urteil eines deutschen Gerichtes von 1953, in dem der NS-Staat als "Unrechtsstaat" bewertete wurde. Er half dem israelischen Geheimdienst, Adolf Eichmann, den "Spediteur des Holocaust" 1960 in Argentinien zu fassen.
Er ermöglichte als hessischer Generalstaatsanwalt die Frankfurter Auschwitz-Prozesse 1963-68. Gegen erheblichen Widerstand aus Politik und Justiz und damit aus der Mitte der Gesellschaft setzte er sich er für ein Widerstandsrecht gegen Willkürakte des Staates ein und sah in der Diktatur den Bürgerwiderstand als Pflicht an. Um Archivaufnahmen eines Gesprächs, in dem Fritz Bauer 1964 vor jungen Frankfurtern seine wichtigsten ethischen Maximen formulierte, montierte Ilona Ziok Aussagen von Freunden, Verwandten und Mitstreitern und schuf damit ein eindrucksvolles Porträt eines der bedeutendsten Juristen des 20. Jahrhunderts.
Im Anschluss Podiumsgespräch:
Ilona Ziok, Regisseurin
Prof. Dr. Norbert Frei, Professor für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Rüdiger Bender, Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e.V.
Moderation: Dr. Martin Borowsky, Deutsch-Israelische Gesellschaft Erfurt
Veranstaltung in Kooperation mit:
Deutsch-Israelische Gesellschaft Erfurt
Thüringer Richterbund
Jüdische Landesgemeinde Thüringen
Eintritt frei