Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung "Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute"
Jeder kennt sie und überall kleben sie: Aufkleber sind seit dem späten 19. Jahrhundert im öffentlichen und privaten Raum weit verbreitet. Genutzt wurde das kostengünstige Medium schon früh, um Feindbilder zu propagieren. Als Ausdruck sozialer Praxis zeigen sie im Kleinformat die Beständigkeit des Antisemitismus und kolonialer Traditionen, verschiedener Facetten von Rassismus sowie das Wiedererstarken völkischen Denkens. Gleichzeitig veranschaulichen sie, wie sich seit dem 19. Jahrhundert immer wieder Gruppen und Einzelpersonen gegen diese Hetze, Hassparolen und -bilder kreativ zur Wehr setzten.
Die Führung erläutert solche Klebezettel, Sammelmarken und -bilder in ihren zeitlichen Kontexten. In einer gemeinsamen Spurensuche wird die Alltagsgeschichte von Judenfeindschaft und Rassismus in der Zeit des Kaiserreichs, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Bundesrepublik bis heute sichtbar.
Die Ausstellung lässt die Besucherinnen und Besucher die alltäglichen Bilder, Parolen und Symbole neu oder wieder entdecken und inspiriert dazu, sich mit ihren Botschaften, den tradierten und neuen Formen des Antisemitismus und anderen menschenfeindlichen Haltungen auseinanderzusetzen.