Nicht erst seit den Protesten der Black Lives Matter-Bewegung im Jahr 2020 hat die Debatte über Rassismus in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle eingenommen. Einzug in den gesellschaftlichen Mainstream erhalten dabei besonders Positionen, die von akademischen Strömungen wie „Critical Whiteness“, dem Postkolonialismus oder Poststrukturalismus beeinflusst sind. Statt einer theoretischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen des Rassismus begegnet man in diesen Ansätzen häufig Angriffen auf Universalismus und Vernunft oder der Einebnung der Spezifik von Antisemitismus und Holocaust. Dagegen befinden sich sozialpsychologisch, ideologiekritisch und materialistisch argumentierende Analysen und Kritiken von Rassismus immer stärker in der Defensive.
Der von Ingo Elbe herausgegebene Band beleuchtet insbesondere die blinden Flecken und Verzerrungen des vorherrschenden Antirassismus und versucht gleichzeitig einige Leerstellen gegenwärtiger Rassismustheorie zu füllen. Neben einem kurzen Überblick über die Beiträge des Bandes wird es bei der Buchvorstellung vor allem um das Problem des Antisemitismus in den postkolonialen Studien gehen.
Die Arbeitsschwerpunkte von Ingo Elbe sind: Kritische Theorie, Politische Philosophie und Antisemitismustheorien. Demnächst erscheint sein Buch „Antisemitismus und postkoloniale Theorie. Der 'progressive' Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung“ in der Edition Tiamat, Berlin.
In Zusammenarbeit mit
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
