Mitten in der Gesellschaft. J. A. Topf & Söhne und der Holocaust

Foto: Außengelände des Erinnerungsortes Topf & Söhne mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude im Zentrum Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Kastner Pichler Architekten

Informationsstelen

Foto: Informationsstele auf dem ehemaligen Firmengelände von J. A. Topf & Söhne Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Kastner Pichler Architekten

Nach Abschluss der Abrissarbeiten der Fa. Domicil Hausbau ist das ehemalige Gesamtareal des Unternehmens nicht mehr nachvollziehbar. Deshalb erinnert die Außenausstellung "Mitten in der Gesellschaft. J. A. Topf & Söhne und der Holocaust" an markanten Orten des Geländes durch Hinweisstelen an die Geschichte der Firma und deren Produktionsgebäude. Großformatige Fotos zeigen die ehemalige Industrieanlage und historische Dokumente belegen die Mitwisser- und Mittäterschaft von Topf & Söhne im Holocaust. An zehn ausgewählten Stationen werden die beteiligten Firmenchefs, Ingenieure, Monteure und Kaufleute vorgestellt und ihre Motive und Handlungsmöglichkeiten thematisiert.

Stein der Erinnerung

Foto: Stein der Erinnerung Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Kastner Pichler Architekten

Nahe dem Zugang wurde ein Ort des Gedenkens für die Opfer errichtet: der Stein der Erinnerung. Er „versperrt“ den direkten Zugang, der damals als repräsentativer Haupteingang benutzt wurde.

Seine Inschrift lautet:

"Im Bewusstsein, dass die Achtung der Menschenwürde die Sache jedes Einzelnen sein muss, erinnert die Stadt Erfurt daran, dass sich hier, auf diesem Firmengelände deutsche Unternehmer und Techniker an dem nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen beteiligten.  Das ungeheuerliche behandelten sie als Normalität. Den Toten der Lager Buchenwald, Dachau, Mauthausen, Gusen, Mogilev, Groß-Rosen, Auschwitz-Stammlager und Auschwitz-Birkenau."

Modell

Foto: Modell des ehemaligen Firmengeländes von J. A. Topf & Söhne Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Kastner Pichler Architekten

Ein großes begehbares Modell aus Gusseisen –  dem Material der Ofentüren –, gestellt auf Stützen, etwa im Maßstab 1 : 50, ca. 15 cm über dem Gelände, zeichnet den gesamten Betrieb in seiner Ausdehnung 1944/1945 nach und flankiert – etwas angehoben auf einer bestehenden Betonplatte – den Eingang zur Erinnerungsstätte. Das Modell steht in direktem Bezug zu den Spuren des ehemaligen Bestands und kann in anschaulicher Weise in didaktische Konzepte einbezogen werden.