2022: Digitales Gedenkbuch für Thüringen

Von den über 6.000 Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft in Thüringen, deren Namen überliefert sind, fielen mehr als 2.000 Personen der antisemitischen Verfolgung und Vernichtung zum Opfer.

Foto: Die mit Kreide geschriebenen Namen werden nur für eine gewisse Zeit auf dem Pflaster zu lesen sein. Um auch dauerhaft an die Menschen zu erinnern, entsteht im Zuge des Projektes ein digitales Gedenkbuch mit allen Namen der Thüringer Opfer der Shoah. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Erinnerungsort Topf & Söhne

Digitales Thüringer Gedenkbuch für die ermordeten Jüdinnen und Juden

Von den über 6.000 Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft, die zur Zeit des Nationalsozialismus nachweislich in Thüringen lebten, fielen mehr als 2.000 Personen der antisemitischen Verfolgung und Vernichtung zum Opfer. Um an alle Ermordeten dauerhaft zu erinnern, erstellt der Erinnerungsort Topf & Söhne gemeinsam mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek ein digitales Gedenkbuch.

Am 1. September wurde das Gedenkbuch auf der Seite www.juedisches-leben-thueringen.de freigeschaltet. Es enthält die Namen, die Lebensdaten, den Wohnort sowie den Deportations- und Sterbeort aller Menschen, die aus antisemitischen Motiven zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten/-innen ermordet wurden.

Das Gedenkbuch nutzt die Daten des Bundesarchivs, die im Projekt gemeinsam mit lokalen Forscher/-innen zur jüdischen Geschichte in Thüringen überprüft und ergänzt werden. Es stellt ein Angebot für die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte vor Ort dar, das fortlaufend aktualisiert werden kann.