Diskussionsveranstaltung Rechtsextreme Bewegungen heute. Antisemitismus und Rassismus in Ungarn und Tschechien

27.11.2013 10:00

Am Mittwoch, 27. November, 19 Uhr laden die Friedrich-Ebert-Stiftung und der Erinnerungsort Topf & Söhne zur Diskussionsveranstaltung "Rechtsextreme Bewegungen heute. Antisemitismus und Rassismus in Ungarn und Tschechien" in den Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7 ein.

Das Wiederaufleben des Rechtsextremismus

Durch unsere Beziehung zu Éva Pusztai, der jüdischen Auschwitz-Überlebenden, ist der Erinnerungsort bei diesen Fragen besonders wach. Es macht uns sehr betroffen, wenn die in Budapest wohnende Éva Pusztai heute angesichts des wachsenden Antisemitismus und der rechtsextremen Gewalt gegen Roma besorgt feststellt, dass die Stimmung im heutigen Ungarn sie an das Jahr 1943 erinnere, also an die Zeit ein Jahr vor der massenhaften Ermordung der ungarischen Juden.

Als Referenten wurden von der Friedrich-Ebert-Stiftung hochkarätige Experten für die Veranstaltung gewonnen: Prof. Pál Tamás von der Corvinus-Universität Budapest forscht zur politischen Entwicklung in Ungarn seit 1989. Dr. Miroslav Mareš von der Masary-Universität Brno in Tschechien hat als Politikwissenschaftler eine Vielzahl von Publikationen zu Rechtsextremismus in Tschechien und Europa erarbeitet. Moderieren wird Dr. Dietmar Molthagen, Experte für politische Bildung gegen Rechtsextremismus, von Mitte 2009 bis Mitte 2012 Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Thüringen und heute im Forum Berlin der FES tätig.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, der Ausbildung von politischem Pluralismus und dem Übergang zur freien Marktwirtschaft gehören antisemitische und rechtsextremistische Parteien und Bewegungen zwischen Warschau und Bukarest, Prag und Budapest zum Alltag. Dabei können sie meist an alte Wurzeln aus der Zeit vor 1945, aber auch an insbesondere antisemitische Kontinuitäten nach 1945 anknüpfen. Über das Ausmaß der Aktivitäten rechtsextremistischer Parteien und Organisationen sowie ihr Einfluss in Parlamenten, auf Regierungen und in der Gesellschaft ist in der deutschen Öffentlichkeit allerdings nicht allzu viel bekannt. Die Berichterstattung über den rechtspopulistischen ungarischen Premier Orban und die im ungarischen Parlament vertretene rechtsradikale Partei „Jobbik“ stellen da sicherlich eine Ausnahme dar. Am Beispiel der Länder Ungarn und Tschechien wollen wir über die spezielle Problematik rechtsextremer Bewegungen in Mittel- und Osteuropa informieren und diskutieren.

Zwecks besserer Planung bittet die Friedrich-Ebert-Stiftung um eine Anmeldung für die Veranstaltung am 27. November.

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