Sticker und Stigma

Dauer: 4-6 Stunden, Tagesprojekt
Das Seminar wird zurzeit nicht angeboten.

Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Informationen

Die Geschichte der Sticker geht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Als Abziehbilder sind sie bei Kindern beliebt, Erwachsene nutzen sie zur Werbung oder zur Verbreitung politischer Inhalte.

Sticker zeigen jedoch auch, wie seit über 100 Jahren in maximal verdichteter Form antisemitische und rassistische Botschaften über Aufkleber transportiert und Emotionen geweckt wurden. Die Abbildungen und Sprüche nutzen eine einfache und stark verkürzte Sprache, die von Stereotypen und Vorurteilen gegen Gruppen bestimmt sind und diese stigmatisieren.

Im Projekt diskutieren die Teilnehmenden zunächst die Frage, wie Stereotype und Vorurteile entstehen und sich zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entwickeln können. An ausgewählten Beispielen wird dann untersucht, welche Vorstellungen diese Aufkleber verbreiten und wer damit wann und wo welchen Zweck verfolgte und welche Wirkung erzielte. Besonders in den Blick rückt dabei der Übergang von der Demokratie der Weimarer Republik in die menschenverachtende Diktatur des Nationalsozialismus. Wohin es führt, wenn dieser Hass gegen Juden und andere Minderheiten zur Staatspolitik und von der breiten Gesellschaft unterstützt und verbreitet wird, wird in der Dauerausstellung "Techniker der 'Endlösung'" erschreckend sichtbar: Aus Drohung wurde Wirklichkeit.

Im Perspektivenwechsel beschäftigen sich die Teilnehmenden anschließend auch mit Beispielen der Gegenwehr, bei denen ebenfalls das Medium "Sticker" zum Einsatz kam, um Botschaften von Judenfeindlichkeit, Rassismus und Hass gegen Minderheiten zurückzuweisen.

Die Teilnehmenden werden in dem Projekt dafür sensibilisiert, wie Muster der Ausgrenzung und Abwertung von Menschen propagiert werden, wirken und dekodiert werden können.

Stehen für das Projekt sechs Stunden zur Verfügung, formulieren die Teilnehmer/-innen eigene Botschaften und können diese als Button künstlerisch gestalten. Das Projekt befähigt sie so, dem Hass im Kleinformat ihre Haltung in kreativer Form entgegenzusetzen.

Anmeldung von Gruppen

Gruppen werden gebeten, sich anzumelden. Die Gruppe kann aus maximal 15 Personen bestehen. Das Angebot eignet sich für Gruppen der Jugend- und Erwachsenenbildung. Interessierte Lehrkräfte erhalten auf Anfrage Hinweise, wie das Projekt in den (fächerübergreifenden) Unterricht eingebunden werden kann.

Um das Angebot auf den Kenntnisstand der Teilnehmer/-innen, das Alter und die Gruppengröße abzustimmen, möchten wir Sie bitten, die detaillierte inhaltliche Programmgestaltung telefonisch mit unseren Mitarbeiterinnen abzusprechen.

Hygienekonzept für Seminare

Bitte beachten Sie bei einem Besuch des Erinnerungsortes die aktuell geltenden Hygieneregeln.